" Mein Austauschjahr in den USA: Greased Lightning

Dienstag, 7. Januar 2014

Greased Lightning

Es ist schon ein Weilchen her, aber dieses eine Novemberwochenende war ein ganz besonderes. Freitags, Samstags und Sonntags haben wir je vor über 550 Zuschauern das bekannte Musical "Grease" aufgeführt.  Ich habe keine Sprechrolle gehabt, aber dennoch hatte ich sehr viel Bühnenzeit. Denn wie es sich für ein Musical gehört, gab es auch diesmal viele Tänzer und Sänger, ich war einer von ihnen, einer der Burger Palace Boys.  Mehr als zwei Monate haben wir geprobt.
Jeden Dienstagabend haben wir im Chorraum die Lieder geübt. An den Donnerstagen stand Tanzen auf dem Programm. Ich ging nach dem Football Training von 3:30 bis 6:00 direkt weiter und ging zum Tanztraining, welches bis 9 Uhr dauerte. Es war teilweilse sehr hart, wir bekamen kaum Trinkpausen und manche Tänze waren sehr anstrengend. Aber dennoch hat es einen riesen Spass gemacht. Die letzten Zwei Wochen vor der Aufführung waren aber die besten. Wir hatten jeden Tag Proben mit dem ganzen Cast, das heisst wir führten alles auf, nicht nur die Lieder und Tänze. Die Football Saison war vorbei und ich hatte mich entschieden ein Basketball Manager zu werden im Winter. (Alle Schüler die keinen Sport machen haben die Möglichkeit, bei irgendeinem Sport als Manager zu helfen. Sie bereiten alles vor, sind die Assistenten der Coaches oder sind wie ich, beim Mädchenbasketball die Trainingsgegner.) Ich hatte also jeden Tag direkt nach der Schule Basketball gespielt, bis ich um 6:00 zum McHale Performing Arts Center, unserem Auditorium gegangen bin, um bis um 10 Uhr das Musical zu proben.
Der Berryettes Tanzraum
Diese beiden letzten Probewochen waren fantastisch! Wenn wir nicht gerade auf der Bühne waren hingen im Green Room herum und sahen uns am TV live die Performance der anderen an. Die Leute waren alle unglaublich toll und ich bin sehr froh dass ich beim Musical mitgemacht habe und so coole Leute kennengelern hatte.


Am Montag der zweiten Woche gingen wir zu den sieben Middle- und Elementary Schools in Logansport um einige Tänze und Lieder aufzuführen. Es war aufregend, von Schule zu Schule zu fahren mit dem Schulbus und jedes Mal auf ein neues, begeistertes Publikum zu stossen die sich unglaublich freuen. Es war vermutlich der Tag, an dem wir alle am meisten gelernt haben. Bis dahin waren wir Tenzschritttechnisch noch nicht wirklich sattelfest, aber nach diesem Tag war alles nur noch Routine. Und es war auch eine gute Werbeaktion bei der wir für das Wochenende werben konnten.
Die allerletzte woche war nur noch Feinschliff. Wir übten in unseren Kostümen und es wurde jeden Tag besser. Am Donnerstag war es schliesslich so weit. Die erste komplette Vorführung vor Publikum. Es war Parents Night, die einzige Möglichkeit für die Eltern um Fotos zu machen. Es lief alles glatt, auch wenn es hier und da kleine Patzer gab.
Das Grease Team an der Parents Night
Wir waren alle voller Vorfreude am Freitag. Der ganze Cast trug die Grease T-Shirts, in der ganzen Schule hingen Plakate und es wurde viel über das Musical geredet. Am Abend wurde es ernst. Die letzten Vorbereitungen liefen. Für mich war es das erste Theaterstück in diesem Ausmass. Alles war so professionell mit einem grossen Bühnenarbeiterteam und vielen weiteren Helfer. Ich hatte auch noch nie vor so einem so grossen Publikum gespielt.
Das McHale Pac - ein einzigartiges und grosses Auditorium für eine High School
Unser Auditorium ist eine echte Seltenheit und wurde nur dank einem sehr grosszügigen Spender möglich. Ich habe gehört es sei sogar eines der schönsten im Staat. Es war für mich jedes mal ein besonderer Moment, es vor einer Aufführung zu betreten.
Am Freitag mussten wir alle eineinhalb Stunden vor Beginn da sein. Wir zogen unsere Kostüme an und liessen uns schminken. Kurz vor der Show gingen wir alle in den Tanzproberaum und die Regisseurin Mrs. Lines hielt eine kleine Ansprache. Wir bildeten alle einen Kreis und hielten und an den Händen. Danach machten wir einen "Ring of Energy": Alle schlossen die Augen und Lines gab der Person zu ihrer Linken einen Händedruck, welcher dann die Runde machte und schliesslich zu ihr zurückkehrte. Alle klatschten und liefen aufeinander zu in einem speziellen Ritual aus Schritten und Rückwärtszählen. Als wir alle in der Mitte waren schüttelten wir uns die Hände, klopften uns auf den Rücken und umarmten uns. Das Adrenalin kochte hoch und uns allen war die Aufregung und die Begeisterung anzusehen. Wir Jubelten und machten uns bereit.
Ich musste mit den anderen Tänzern im Publikum sitzen zu Beginn. Nach dem Rydell Alma Mater, dem Eröffnungslied, welches alle Sängerinnen und Tänzerinnen sangen, im Publikum zwischen den Reihen stehend, kam das zweite Lied, die Alma Mater Parody, gesungen von den Burger Palace Boys.

"Alma Mater Parody" - Die Burger Palace Boys ganz am Anfang der Show, ich bin der dritte von Rechts

Wir sassen bereits im Publikum und liefen auf die Bühne. Danach kamen noch viele weitere Lieder und Tänze. Es machte sehr grossen Spass, im Green Room mit all den coolen Leuten zu quatschen, das Musical am TV live zu verfolgen und dann immer wieder auf die Bühne zu gehen. Es war einfach ein Gute Laune Musical und wir hatten so viel spass beim performen. es war jeden Tag volles Haus und die Leute waren begeistert. Nach jeder Vorführung gab es eine Afterparty mit dem Cast.Ich habe es sehr genossen und war dementsprechend traurig als es vorbei war, ich hätte ohne zu zögern ein weiteres mal mitgemacht. Hier im Folgenden noch ein einige weitere Fotos.

Der Green Room

Danny und Sandy

Burger Palace Boys performen "Greased Lightning" vor dem coolen Auto mit einer schönen (siehe oben) und einer hässlichen Seite! Ich sitze auf auf dem Auto rechts.
Prom Night: "Born to Hand Jive" Dance Contest

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